Letzte Stadtratssitzung unter Führung von Dr. Herbert Kränzlein

Würdigung der Verdienste unseres Bürgermeisters durch den SPD- Fraktionsvorsitzenden Jean-Marie Leone

Anlässlich der (voraussichtlich) letzten Stadtratssitzung unter der Führung von Bürgermeister Dr. Herbert Kränzlein würdigte die SPD-Fraktion in Person von Sprecher Jean-Marie Leone die Verdienste des Mannes, der die Geschicke Puchheims in den letzten 24 Jahren so maßgeblich in positive Bahnen gelenkt hat.

Wir, die SPD-Fraktion im Stadtrat und der gesamte SPD-Ortsverein Puchheim danken Dr. Herbert Kränzlein für seine außerordentlichen und unschätzbaren Verdienste um das Wohl unserer Stadt Puchheim. Wir wünschen ihm bei all seinen weiteren Plänen viel Erfolg und vor allem natürlich ganz viel Glück, Gesundheit und Zeit für die echten Freuden des Lebens wie Familie, Freizeit, Reisen etc.

LIEBER HERBERT, DANKE FÜR ALLES!!!

Rede des SPD-Fraktionsvorsitzenden Jean-Marie Leone anlässlich der letzten Stadtratssitzung unter der Führung von Bürgermeister Dr. Herbert Kränzlein am 24. Juli 2012

„Geld ist nicht alles. Aber ohne Geld ist alles nichts.“

Dieser Spruch passt fast überall. Aber er gilt vor allem für die Kommunen, die als Garanten für die Daseinsvorsorge und als Keimzelle für die Demokratie die tragenden Säulen unseres Staatswesens sind.

Es würde der Leistung von Dr. Herbert Kränzlein nicht gerecht werden, würde man sie ausschließlich auf die hervorragende finanzielle Lage unserer Stadt Puchheim reduzieren.

Fakt ist aber: Dr. Herbert Kränzlein hat von Anfang an erkannt, dass eine solide Finanzbasis die Grundlage für anhaltende Prosperität und friedliches Zusammenleben in einer Kommune ist.

Vor diesem Hintergrund kann ich auch den Kommentar in der Süddeutschen Zeitung vom gestrigen Tage nicht verstehen. Denn selbstverständlich verkörpert Herbert Kränzlein sozialdemokratische Werte. Und dies seit inzwischen deutlich mehr als zwei Jahrzehnten.

Eine Kommune, in der nicht genügend Geld für Kulturarbeit, für den Sport, für die öffentliche Sicherheit (Feuerwehren) und Ordnung, für Freizeitangebote und natürlich insbesondere für Kinderbetreuung und für Bildung vorhanden ist, wird auf Dauer keine friedliche und harmonische Stadtgesellschaft hervorbringen können.

Die Chancengleichheit für alle würde in einer solchen Kommune ein unerreichbarer Traum bleiben. Aber gerade diese Chancengleichheit ist doch ein tragender Pfeiler sozialdemokratischen Denkens und Handelns. Und so sind die Schwerpunkte, die Herbert Kränzlein in den 24 Jahren seiner Bürgermeistertätigkeit gesetzt hat, kein Zufall, sondern Ergebnis seiner zutiefst sozialdemokratischen Grundhaltung.

Erinnern wir uns: Herbert Kränzlein hat 1988 eine Gemeinde übernommen, die zu den am höchsten verschuldeten in Bayern gehörte.

Puchheim war mit der Olympiade 1972 explosionsartig gewachsen und die damit verbundenen, erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen verschlangen Unmengen von Geld, das größtenteils auf Pump aufgenommen wurde.

Unter Kränzleins Ägide ist es gelungen, den immensen Schuldenberg Schritt für Schritt abzutragen. Gleichzeitig wurde in dieser Zeit auch weiter kräftig investiert. Und mit der Zeit gelang es sogar, in erheblichem Umfang Rücklagen zu bilden.

Diese Strategie, die in all den Jahren von einem ebenso vernünftig agierenden Gemeinde- bzw. Stadtrat und einer hervorragend funktionierenden Verwaltung mitgetragen wurde, zahlte sich schnell aus. Denn durch den Schuldenabbau gewann Puchheim nach und nach seine Handlungsfähigkeit zurück.

Und im Gegensatz zum Staat, aber auch zu vielen anderen Kommunen verschob man die Lasten in Puchheim nicht bequem auf die nachfolgenden Generationen, sondern man zog sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf.

Zeitgleich zum Schuldenabbau wurde aber auch die vorhandene Infrastruktur modernisiert und sukzessive ausgebaut. So blieb bzw. wurde Puchheim nicht nur für die Menschen attraktiv, die hier wohnen, sondern auch für viele Gewerbebetriebe (aktuell über 2.000 an der Zahl!).

Einrichtungen wie das PUC, die vielen Sportstätten, die Feuerwehren, aber auch das hervorragende soziale Netzwerk in Puchheim mit der Nachbarschaftshilfe, mit dem Mehrgenerationenhaus, mit den vielen modernen Kindertagesstätten und Schulen, mit dem JUZ und mit den vielen anderen Einrichtungen vor Ort wären ohne die solide Finanzbasis so gut wie undenkbar.

Und von der breiten und vielfältigen Gewerbestruktur profitiert Puchheim vor allem auch in Krisenzeiten. Zwar sind die Ausschläge nach oben vielleicht nicht so stark wie andernorts, dafür sind aber auch die Dellen nach unten nicht so dramatisch.

Wichtig ist, dass man nicht vom Wohlergehen eines oder ganz weniger großer Unternehmen abhängig ist, wie das in vielen anderen Kommunen der Fall ist.

Das alles sind keine Selbstverständlichkeiten für eine junge, kleine Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Landeshauptstadt München.

Dass wir uns heute über so bedeutende Projekte wie die neue Stadtmitte nicht nur ernsthaft unterhalten, sondern sie nunmehr alsbald auf den Weg bringen können, ist ebenfalls in erster Linie der umsichtigen und vorausschauenden Politik des Bürgermeisters und des Gemeinde- bzw. Stadtrats zu verdanken.

Mein Fazit: Die Ausgangslage für den neuen Bürgermeister könnte besser nicht sein. Und hierfür gebührt Dr. Herbert Kränzlein großer Dank.

Die Erhebung Puchheims zur Stadt und die Auszeichnung Dr. Herbert Kränzleins mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber waren der verdiente Lohn für sein Werk.

Ein wichtiger Baustein seines Erfolgs war sicherlich, dass Herbert Kränzlein nie ein Bürgermeister war, der jedem alles versprochen hat und der es jedem recht machen wollte. Für ihn gehörte zum Fördern auch immer das Fordern.

Hierfür wurde er während der letzten 24 Jahre sicher nicht von jedem heiß und innig geliebt. Und auch eine Bewerbung beim Diplomatischen Dienst wäre vermutlich etwas schwierig geworden.

Nicht selten wurde ihm seine Härte auch als Arroganz ausgelegt. Und jeder Gemeinde- bzw. Stadtrat musste sich in seiner Karriere sicher mindestens schon eine grundsatzpolitische Standpauke anhören, die sich gewaschen hat.

Wer Herbert Kränzlein aber näher kennt, der merkt, dass ihn vor allem die Sorge um die dauerhafte Funktionsfähigkeit unseres Gemeinwesens umtreibt. Und dazu gehören eben in erster Linie gesunde Finanzen.

Für Herbert Kränzlein ist nichts selbstverständlich. Alles, was wir uns leisten, muss zunächst hart erarbeitet werden. Jede Ausgabe ist auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen, jede Investition ist auf ihre Folgewirkungen hin abzuklopfen.

Ich denke, ich spreche nicht nur für mich, wenn ich sage, dass ich in den Jahren, in denen ich mit Dr. Kränzlein zusammenarbeiten durfte, unheimlich viel gelernt habe. Vor allem den Grundsatz, dass der verantwortungsvolle Umgang mit den Finanzen unserer kleinen Stadt, also mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger, das „A und O“ ist für eine gesicherte und gute Zukunft Puchheims.

In diesem Sinne sollten – und werden – wir alle sicher auch in Zukunft ein besonderes Augenmerk auf diese wichtige Grundregel richten und den Erfolg Puchheims nicht durch unüberlegte und nur wenigen zu Gute kommende Ausgaben gefährden.

Im Namen der SPD-Fraktion und der gesamten Puchheimer SPD danke ich Dr. Herbert Kränzlein ganz herzlich für seine Arbeit in den letzten 24 Jahren zum Wohle Puchheims.

Und unserem neuen Bürgermeister Norbert Seidl wünschen wir ein ähnlich gutes Händchen und eben solchen Weitblick bei allen anstehenden Entscheidungen.

Jean-Marie Leone Puchheim, den 24. Juli 2012