Wer eine spannende Bundesversammlung erwartet hatte, wurde enttäuscht. Frank-Walter Steinmeier, bis vor kurzem noch deutscher Außenminister, wurde im ersten Wahlgang mit 931 von 1.253 abgegebenen Stimmen zum Nachfolger von Joachim Gauck als Bundespräsident gewählt.
Steinmeier wird somit ab dem 18. März 2017 das formal höchste Amt in der Bundesrepublik innehaben.
Es erfüllt uns mit Stolz, dass nach Gustav Heinemann und Johannes Rau mit Frank-Walter Steinmeier wieder ein Sozialdemokrat das Amt des Bundespräsidenten ausfüllen wird.
Wir wünschen Frank-Walter Steinmeier viel Erfolg und breite Schultern, denn die Menschen in unserem Land setzen große Hoffnungen und Erwartungen in die Person des Bundespräsidenten.
Überparteilich, objektiv, verbindend und verbindlich, unbequem und verlässlich, das sind nur einige Attribute, die die Bürgerinnen und Bürger mit diesem Amt verbinden.
Wir sind sehr guter Hoffnung, dass Steinmeier diese Kriterien erfüllen wird.
In seiner Rede vor der Bundesversammlung brachte es Frank-Walter Steinmeier auf den Punkt: "Die Geschichte dieser Republik ist das beste Argument gegen Populismus", so Steinmeier: "Die besten Antworten können nur in der Demokratie gegeben werden."
Zudem forderte er Mut zur Wahrheit und Klarheit ein. "Wenn wir anderen Mut machen wollen, dann brauchen wir selber welchen. Wir brauchen den Mut zu sagen, was ist. Wir müssen den Anspruch, Fakt und Lüge zu unterscheiden, den müssen wir an uns selbst stellen", betonte Steinmeier in seiner Ansprache.
Er hob außerdem die Bedeutung eines vereinten Europas und die Stärke der Demokratie hervor, die jedoch nicht unverwundbar sei. Wir lebten nicht "auf einer Insel der Seligen", aber den Risiken unserer Zeit stünden auch enorme Chancen gegenüber.
Immer wieder beschwor er den Mut, mit dem es gelte, die anspruchsvollen Zukunftsaufgaben anzugehen.
Für seine Rede erhielt Steinmeier stehenden Applaus.
An dieser Stelle sei aber auch dem noch amtierenden Bundespräsidenten, Joachim Gauck, für sein Wirken im höchsten Staatsamt gedankt.
Ein eben solcher Dank gebührt auch dem Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU), der - wieder einmal - mit einer großartigen Rede die Bundesversammlung auf die anstehende Wahl des Bundespräsidenten einschwor.