Der Freistaat lässt die GBW-Mieter erneut im Stich

Langsam gewöhnt man sich als Mieter der GBW daran, im Stich gelassen zu werden. Z.B. vom frisch gebackenen bayerischen Heimatminister Markus Söder, laut seinem Chef ein Freund von "Schmutzeleien" und mit "charakterlichen Schwächen" ausgestattet.

Söder sei laut Horst Seehofer zudem zerfressen von "pathologischem Ehrgeiz". Nur schade, dass Söder diesen Ehrgeiz nicht an den Tag gelegt hat, als es darum ging, 80.000 Menschen, die in GBW-Wohnungen leben, nicht für die katastrophalen Fehler der Bayerischen Staatsregierung bei der Führung der BayernLB büßen zu lassen. Stattdessen zog Söder es vor, die Öffentlichkeit bewusst mit der Behauptung zu täuschen, dass der Freistaat die GBW gar nicht kaufen dürfe. Christian Ude hat Söder der Lüge überführt. Was Söder aber nicht daran hinderte, sich als Freistaat durch die Hintertür an dem von der Patrizia geschmiedeten Konsortium, welches letztlich den Zuschlag für die GBW erhalten hat, beteiligen zu wollen. Erst Seehofer gebot ihm bei dieser Riesen-Schmutzelei Einhalt.

Derweil nimmt die Verwertung des GBW-Wohnungsbestands durch den neuen Eigentümer Patrizia mächtig Fahrt auf. Aus vielen Kommunen, in denen sich GBW-Wohnungen befinden, sind die gleichen Informationen zu hören: Mieterhöhungen, für viele Mieter unerschwingliche Kaufangebote, versteckte Drohungen, Desinformation der verunsicherten Mieter, massive Wohnungsverkäufe.

Doch das Thema wird auch zunehmend zum Politikum. In der Presse wurde bereits ausführlich berichtet, Rundfunk und Fernsehen greifen die Sorgen und Nöte der rund 80.000 Menschen, die in GBW-Wohnungen leben, auf und schildern die Schicksale, die sich hinter den Zahlen verbergen. In einem Interview auf Bayern1 kommen Mieterinnen und Mieter aus der Sprengerin-Siedlung in Puchheim zu Wort, u.a. auch der SPD-Ortsvorsitzende und -Fraktionssprecher Jean-Marie Leone. Auch im Funkstreifzug auf Bayern5 wird ausführlich berichtet.

Weitere Informationen zum Dringlichkeitsantrag der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag und zu den vom Bayerischen Rundfunk recherchierten Hintergründen finden Sie hier.