Martin Schulz einstimmig zum SPD-Vorsitzenden gewählt

Martin Schulz - Kanzlerkandidat und neuer Vorsitzender der SPD

Man kann schon jetzt erahnen, welche Reaktion das mehr als eindrucksvolle Wahlergebnis des neuen Vorsitzenden der SPD, Martin Schulz, in bestimmten Kreisen hervorrufen wird: "Das ist ja ein Wahlergebnis wie in der DDR!". So oder so ähnlich wird das Traumergebnis, das der sozialdemokratische Kanzlerkandidat als Nachfolger von Sigmar Gabriel bei der Wahl zum SPD-Vorsitzenden auf dem Parteitag in Berlin erzielt hat, von berufener oder auch nicht berufener Seite kommentiert werden.

Wer das Ergebnis so deutet, verkennt aber, dass die 605 Parteitags-Delegierten Schulz ihre Stimme - anders als in der DDR - in freien und geheimen Wahlen gegeben haben. Und er verkennt, dass die Partei bei der Wahl ihrer Vorsitzenden durchaus nicht geneigt ist, "Freifahrtscheine" zu verteilen. Diese Erfahrung durften in der jüngeren Vergangenheit Rudolf Scharping, Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine machen, deren Ergebnisse zwischen 62,5 % (Lafontaine 1995) und 79,39 % (Scharping 1993) lagen, machen.

100 Prozent der Stimmen - das beste Wahlergebnis aller SPD-Vorsitzenden nach dem Zweiten Weltkrieg - sind also alles andere als ein Geschenk. Sie sind ein Zeichen von enormem Vertrauen und Zutrauen in Martin Schulz, der seit seiner Kanzlerkandidatur nicht nur seine eigene Partei, sondern die gesamte Parteienlandschaft in Deutschland regelrecht mitreißt und der, anfangs noch milde belächelt, inzwischen eindrucksvoll gezeigt hat, dass er nicht nur ein Strohfeuer entfacht hat, sondern dass er die sozialdemokratische Idee für große Teile der Bevölkerung wieder interessant und glaubwürdig gemacht hat.

Entscheidend dazu beigetragen hat der in der Vergangenheit oft und viel gescholtene bisherige SPD-Vorsitzende und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel. Seine Größe und sein untrügliches Gespür für Stimmungen haben Schulz' Aufstieg überhaupt erst ermöglicht. So schwierig das Verhältnis zwischen Gabriel und Teilen der Partei und insbesondere auch der Jusos in der Vergangenheit zeitweise gewesen sein mag, so dankbar muss die Sozialdemokratie diesem Mann nunmehr sein, da er den Platz freigemacht hat für einen Freund, der aber auch gleichzeitig ein politischer Mitbewerber aus dem eigenen Stall war und ist.

Die SPD ist wieder da! Und das haben wir - neben vielen Akteuren auf allen Ebenen der Politik - vor allem zwei großen Personen in der SPD zu verdanken: Sigmar Gabriel. Und eben Martin Schulz.

Schulz ist von Anfang an mit dem Anspruch angetreten, Bundeskanzler zu werden. Die Zeichen standen für die SPD seit langem nicht mehr so gut wie im Moment. Wir, die Puchheimer SPD, wünschen unserem Kanzlerkandidaten und neuen Parteivorsitzenden viel Kraft, viel Energie, viel Durchhaltevermögen und viel politisches Fortune, um sein Ziel, welches freilich auch unser aller gemeinsames Ziel ist, zu erreichen.

Wir werden Martin Schulz nach Kräften unterstützen, damit der Bundeskanzler in Deutschland ab dem 24. September 2017 Martin Schulz heißt.