Zunächst bedanken wir uns bei allen Puchheimerinnen und Puchheimern, die uns ihre Stimme gegeben haben, sehr herzlich für ihr Vertrauen. Wir gratulieren an dieser Stelle den gewählten Stadträtinnen und Stadträten aller im neuen Stadtrat vertretenen Parteien und Gruppierungen und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit ab dem 1. Mai 2020. Unser Dank gilt desweiteren allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, die die Kommunalwahl 2020 erst ermöglicht haben.
Zugegeben: Wenn man als politische Partei bei einer Wahl zwei von acht Sitzen verliert, dann ist das natürlich nicht unbedingt ein Grund um Feiern.
Wenn der eigene Bürgermeisterkandidat, Norbert Seidl, gegen fünf Gegenkandidatinnen und -kandidaten aber als klarer Favorit mit 42,5 Prozent der Stimmen und damit rund 20 Prozentpunkte vor der Zweitplatzierten in die Stichwahl gehen kann, dann ist das durchaus erfreulich.
Und so kann man wohl getrost sagen, dass die Kommunalwahl am 15. März 2020 für die Puchheimer SPD ein ambivalentes Ergebnis mit Licht und Schatten mit sich gebracht hat.
Nimmt man das Wahlergebnis zur Stadtratswahl etwas genauer unter die Lupe, kommt man allerdings auch zu interessanten Erkenntnissen.
„Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“ Diesen Satz prägte einst Winston Churchill, einer der bedeutendsten Staatsmänner des 20. Jahrhunderts, in einer Rede 1947 vor dem britischen Unterhaus.
Diese launige und hintersinnige Aussage hat bis heute ihre Gültigkeit behalten. Denn überall da, wo Autokraten oder Diktatoren herrschen, wo Machtstrukturen repressiv aufrechterhalten und wo die persönliche Freiheit und die Meinungsfreiheit unterdrückt werden, sind Angst, Hass und Gewalt immanent.
Demgegenüber kann beispielsweise das demokratische Europa in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine weitgehend friedliche Ära zurückblicken. Traurige Ausnahmen sind hier zweifellos der brutal geführte Jugoslawien-Krieg, in dem allen voran die europäische Staatengemeinschaft weitestgehend versagt hat, und der lange währende, blutige Konflikt in Nordirland.
Ich gebe zu, der Bogen zur morgen stattfindenden Kommunalwahl in Bayern ist mit diesem Vorwort sehr weit gespannt. Nichtsdestotrotz werde ich nicht müde, darauf hinzuweisen, dass demokratische Wahlen, seien sie auch manchmal noch so „anstrengend“, keine Selbstverständlichkeit sind, sondern ein Bürgerrecht, für das in der Vergangenheit viele Menschen gekämpft und auch mit ihren Leben bezahlt haben.